Berufsunfähigkeitsversicherung
Erfahren sie, warum die private Absicherung der Arbeitskraft so wichtig ist und auf Sie achten müssen bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Für fast jeden ist die eigene Arbeitskraft das wichtigste Kapital im Leben, denn mehr als 99% der Einwohner Deutschlands müssen für Ihren Lebensunterhalt arbeiten, sprich ihr Geld selber verdienen. Jeder vierte Arbeitnehmer scheidet vorzeitig aus seinem Beruf aus und das staatliche Sicherheitsnetz trägt das Risiko einer Berufsunfähigkeit nicht. Dies führt zu einer existenzbedrohenden Lage und nicht selten droht die lebenslange Armut. Eine gute Lösung dieses Problems ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Warum eine solche Berufsunfähigkeitsversicherung zu den existenziellen Absicherungen gehört, worin der Unterschied zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente besteht ist und auf was Sie achten müssen, erfahren Sie im folgenden Text.
Das wichtigste zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung auf einen Blick:
Der Verlust der Arbeitskraft oder der Fähigkeit seinem erlernten Beruf weiter nachkommen zu können, führt fast immer zu einer deutlichen Einkommenseinbuße. Doch gegen einen Unfall oder eine schwere Krankheit kann man sich nicht wehren, gegen die daraus entstehen finanziellen Folgen jedoch schon. Folgende Beispiele zeigen, warum Menschen berufsunfähig werden:
Wie man den aufgezeigten Beispielen entnehmen kann, ist das Risiko einer Berufsunfähigkeit bei jeder Tätigkeit gegeben. Besonders häufig trifft es jedoch handwerkliche Berufe und Berufe in denen Arbeitsdruck und der Stress eine große Rolle spielen. Insbesondere bei Büroarbeiten und Berufen im öffentlichen Dienst steigt zunehmende die Arbeitsbelastung und somit auch das Berufsunfähigkeitsrisiko. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. sind Erkrankungen der Psyche bereits die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit.
Quelle: Morgen & Morgen 2019
Der Versicherungsmarkt ist riesig und die Vielzahl der Tarife und Leistungen unüberschaubar und für viele nicht vergleichbar. Dazu kommt, dass die Versicherer die Risikofaktoren von Versicherten unterschiedlich bewerten. Will man nun eine Versicherung abschließen, so ergeben sich eine Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten und Preisen, da Faktoren wie ausgeübter Beruf, Hobbies, körperliche Verfassung, mögliche Vorerkrankungen, etc. von den Gesellschaften unterschiedlich bewertet und bepreist werden. Damit ein sinnvoller Versicherungsschutz gegeben ist und man im Falle der Berufsunfähigkeit auch nötige Leistungen bekommt sind folgende Regelungen wichtig:
Wann genau man als berufsunfähig gilt ist im deutschen Versicherungsvertragsgesetz (VVG) geregelt. Dort heißt es im § 172 Abs. 2 VVG „Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann.“
Dies wird in der Praxis meistens so ausgelegt, dass wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf für mindestens weniger als 50 Prozent für mindestens sechs Monate nicht mehr ausüben kann, als berufsunfähig gilt. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn die Bedingungen der verschiedenen Anbieter können voneinander abweichen! Es ist also immer ratsam einen geprüften Versicherungsfachmann die Bedingungen der Versicherung prüfen zu lassen, um im Fall der Fälle keine bösen Überraschungen zu erleben.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) schützt Sie und Ihre Familie vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähig, denn wer seinen Beruf nicht mehr ausführen kann, der verliert damit auch sein Gehalt bzw. seine Einkommensquelle. Somit ist die eigene Versorgung und vor allem die der Familie meist nicht mehr gegeben. Wer sich dagegen schützen will, schließt eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab.
Eine BU erfüllt folgende Zwecke:
Oft wird die gesetzliche Erwerbsminderungsrente mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung verwechselt oder in einen gemeinsamen Kontext gebraucht. Jedoch sind diese zwei Begriffe voneinander zu trennen und definieren zwei grundverschiedene Sachverhalte. Wenn nun noch der Begriff „Arbeitsunfähigkeit“ hinzukommt ist die Verwirrung meist noch größer. Um endlich Licht ins Dunkle zu bringen habe wir Ihnen die verschiedenen Begriffe und deren Abgrenzungen im Folgenden für Sie dargestellt:
Berufsunfähigkeit: | Erwerbsminderung: | Arbeitsunfähigkeit: |
---|---|---|
Es ist derjenige berufsunfähig, welcher wegen körperlichen oder psychischen Erkrankungen, sowie Unfall oder Kräfteverfall, seinen zuletzt ausgeübten Beruf, ganz oder teilweise auf Dauer nicht mehr ausüben kann. Dies muss durch ein ärztliches Gutachten festgestellt werden. Definiert sich durch § 172 Abs. 2 VVG. Beispiel: Ein Gärtner kann aufgrund eines Rückenleidens seinem Beruf nicht mehr ausüben. | Es gibt zwei Arten der Erwerbsminderung. Teilweise Erwerbsminderung: Liegt vor, wenn man wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit nicht in der Lage ist, mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Volle Erwerbsminderung: Liegt vor, wenn man wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit nicht in der Lage ist, mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Dies muss ebenfalls durch ein ärztliches Gutachten festgestellt werden. Achtung: Nicht jeder Arbeitnehmer bekommt automatisch Erwerbsminderungsrente! Definiert sich durch § 43 SGBVI | Wer arbeitsunfähig ist, der ist aufgrund eines medizinischen Befundes vorübergehend nicht in der Lage seine berufliche Tätigkeit auszuüben und ist von einem Arzt krankgeschrieben. Einer Arbeitsunfähigkeit liegt immer eine Krankheit oder ein Unfall zugrunde. Beispiel: Eine angestellte Bankkaufrau bekommt eine Grippe und ist vorübergehend nicht in der Lage Ihrer Arbeit in der Bank nachzukommen. Wird aber nach Beendigung der Krankheit weiter Ihren Beruf ausüben können. Definiert sich durch § 44 ff SGBV. |
Abgrenzung zur Erwerbsminderung: | Abgrenzung zur Berufsunfähigkeit: | Abgrenzung zur Berufsunfähigkeit und Erwerbsminderung: |
Bei der Berufsunfähigkeit wird nicht darauf geachtet, dass man überhaupt irgendeiner Erwerbstätigkeit nachkommen könnte, wie bei der Erwerbsminderung. Der Status des Berufs ist also geschützt und ich darf nicht darauf verwiesen werden, nun etwas ganz anderes zu tun, nur weil ich körperlich in der Lage dazu wäre. Bei der Erwerbsminderung spielen meine Ausbildung und meine Qualifikationen keine Rolle. | Anders als bei der Berufsunfähigkeit, zählt hier nicht der Beruf, sondern die Fähigkeit irgendeiner Erwerbstätigkeit nachkommen zu können. Beispiel: Ein gelernter Chemiker hat eine Allergie auf Chemikalien entwickelt und kann nicht mehr als Chemiker arbeiten. In dem Fall kann bzw. muss er aber einer beliebigen anderen Arbeit nachkommen, z.B. als Kassierer im Supermarkt. | Es wird nur von einem vorübergehenden Verlust der Arbeitskraft ausgegangen. Achtung: Wer länger als sechs Wochen arbeitsunfähig ist (krankgeschrieben), verliert die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers und die Krankenkasse bezahlt ein niedrigeres Krankengeld. Nach insgesamt 78 Wochen erfolgt die Aussteuerung und die wesentlich niedrigeren Sozialleistungen werden bezahlt. |
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den existenziellen Versicherungen für jeden, da das Risiko der Berufsunfähigkeit jeden betrifft und ist laut Verbraucherzentrale Bundesverband zusammen mit der privaten Haftpflichtversicherung die wichtigste Versicherung.
Der Markt ist unübersichtlich, die Bedingungen und die Leistungen meist intransparent und selbst für Versicherungsprofis schwer zu durchschauen. Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb viele Menschen keine Berufsunfähigkeit abgeschlossen haben, obwohl Sie sich dem Risiko bewusst sind und auch bereits selber tätig geworden sind – es ist schlichtweg zu kompliziert!
Da es sich bei einer Berufsunfähigkeit um eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt handelt und ein existenzbedrohendes Risiko abgesichert werden soll, empfehlen wir vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung immer eingehende Beratung. Am besten lassen Sie sich vorab eine Bedarfsanalyse und ein kostenloses Finanzgutachten erstellen. Oft bindet man sich ein Leben lang an einen Anbieter und deshalb sollte mit besonderer Sorgfalt der richtige Anbieter gewählt werden. Wir arbeiten mit über 300 Versicherungen zusammen und helfen Ihnen gerne bei der Suche nach dem richtigen Anbieter.